Unterricht

 

 

 

Anfänger

 

Nach wie vor gilt das  Kindesalter zwischen 5 und 9 Jahren als ideal für den Einstieg und ich finde das Unterrichten von Kindern im allgemeinen als erfrischende  Bereicherung.  Für Kinder ist noch alles neu und daher noch ein bisschen wie ein kleines “Wunder”, es ist noch alles möglich und daher unbelastet, und es ist noch nichts falsch geformt und daher locker.

Doch gibt es in zunehmendem Maße auch Erwachsene, teilweise schon im fortgeschrittenen Alter, die, wie die Gehirnforschung bestätigt, völlig berechtigt und nicht etwa aussichtslos, wie früher oft behauptet, mit dem Klavierspiel beginnen, und aufgrund Ihrer reicheren Hör- und Lernerfahrung zuweilen in  kürzester Zeit zu erstaunlichen Ergebnissen kommen.

 

Neben dem allgegenwätigen Bemühen um Motivation und entspannte Unterrichtsatmosphäre  geht es mir zunächst vor allem darum, die theoretischen und motorischen Grundlagen so anzulegen, dass einer späteren Weiterentwicklung keine Hindernisse durch schlecht antrainierte Bewegungs- oder Denkabläufe im Wege stehen. Natürlich muss dabei bei Kindern ein indirekterer, spielerischer Weg gegangen werden, der trockene Technikübungen allenfalls in Form kleiner Vorübungen  heranzieht.  Bei Erwachsenen kann hingegen durch gezieltes Training einzelner Aspekte in etwa das kompensiert werden, was die Kleinen zuweilen an Unverkrampftheit und intuitiver Herangehensweise voraus haben.

 

Um ein tieferes Verständnis und eine abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit Musik aller Art zu erreichen, treten nach dieser 1. Anfangsphase  stilistische Aspekte hinzu. Optimal finde ich es, wenn turnusmäßig die Epochen Barock, Klassik, Romantik und Moderne (incl. Jazz, Pop und klassischer Moderne) durchlaufen werden, wobei  der Schwierigkeitsgrad allmählich anwächst.

 

 

Fortgeschrittene:

 

Wann ein Schüler als fortgeschritten gilt ist Ansichtssache und sicher nicht einfach daran ableitbar, wie lange er in irgendwelcher Form Klavierunterricht genossen hat. In etwa lässt sich meiner Ansicht nach von Fortgeschrittenen sprechen ,wenn  eine der gängigen Klavierschulen so durchgearbeitet wurde, dass die technische theoretische und musikalische Grundlagen  vorhanden sind, um ein Stück mittleren Schwierigkeitsgrades überzeugend darbieten zu können.

Wie beim Anfängerunterricht auch, sollte dabei Qualität vor Quantität und überzeugender Vortrag vor übertriebenem Schwierigkeitsgrad gelten. Ein einfacheres Stück schön vorgetragen spricht weit mehr für den Spieler  als ein schwereres mit dem er überfordert ist . Andererseits birgt das sich verwirklichen im “Einfachen” die Gefahr des Verharrens auf gleichem Niveau. Gerade im Fortgeschrittenenunterricht,  wo der sichere Boden bewährter Klavierkurse verlassen wurde, bedarf es daher einer bewussten und zielgenauen Auswahl der Literatur durch Schüler und Lehrer .

 

                                 

Wiedereinsteiger

 

“Dazu hat mir mein früherer Lehrer nie etwas gesagt” , “das wurde nie thematisiert”.

 

Wiedereinsteiger hatten oft einen Unterricht im Kindesalter, der weitgehend darauf beruhte Töne einzustudieren, sei es durch bloßes imitieren oder durch stures Noten abspielen. 

Dementsprechend nebulös sind die Vorstellungen über musikalische und vor allem motorische Abläufe. Hier geht es meistens um eine Bewusstmachung grundlegender Spieltechniken, und um ein Hinterfragen  der musikalischen Vorstellung. Oft lassen sich in kürzester Zeit erstaunliche Verbesserungen bewirken, in manchen Fällen bedarf es allerdings auch einer völligen Umgewöhnung falsch eingeübter und verfestigter Spielabläufe